Übersicht
Akne inversa ist eine besonders schwere Form der Akne. Im Unterschied zur Akne vulgaris tritt sie nicht vorrangig im Gesicht auf, sondern verursacht großflächige Entzündungen vor allem in Körperregionen mit Hautfalten. Dazu zählen beispielsweise der Bauch, der Bereich unter der weiblichen Brust, die Leisten, Achselhöhlen sowie der Genitalbereich. Ohne professionelle Behandlung kann sich Akne inversa zu einer chronischen Entzündungserkrankung entwickeln, die sich mit der Zeit weiter ausbreitet. In schweren Fällen kann sie nicht nur die Haut, sondern auch das darunterliegende Fettgewebe betreffen – was die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränkt. Diese Form der Akne tritt insgesamt selten auf, entsteht meist nach der Pubertät und tritt häufig in Kombination mit einer Akne vulgaris auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Behandlungsablauf
Vorgespräch
Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor und sprechen Sie offen über Ihre Wünsche und Erwartungen.
Bestimmung der Behandlung
Vor jeder Erstbehandlung wird ein Anamnese-Fragebogen ausgefüllt. Damit können mögliche Risiken erkannt und vorgebeugt werden.
Behandlung
Durchführung der notwendigen technischen und medizinischen Behandlung
Kontrolle
Nach etwa 2-4 Wochen kann bei Bedarf eine Folgebehandlung durchgeführt werden.
Ursachen von Akne inversa
Die genauen Ursachen von Akne inversa sind bis heute nicht abschließend geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass eine Fehlregulation des Immunsystems eine zentrale Rolle spielt, oft in Verbindung mit hormonellen Einflüssen. Auch eine genetische Veranlagung wird als möglicher Risikofaktor diskutiert.
Es sind jedoch einige Faktoren bekannt, die die Entstehung oder Verschlimmerung von Akne inversa begünstigen können. Dazu zählen starkes Schwitzen, Rauchen, mechanische Reizungen der Haut durch enge Kleidung, starkes Übergewicht, Haarentfernungsmethoden wie Rasur, psychische Belastungen wie Stress sowie eine bakterielle Besiedlung der Haarfollikel. Auch ein Zusammenhang mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wurde beobachtet.
Symptome von Akne inversa
Bei der Entstehung von Akne inversa sind zunächst die Haarwurzeln in den betroffenen Hautregionen betroffen. Die Entzündung breitet sich anschließend auf die Talg- und Schweißdrüsen aus, die mit den Haarwurzeln verbunden sind. Es kommt zu Verdickungen und tastbaren Knoten, die wie vergrößerte Mitesser wirken. Gleichzeitig stauen sich Schweiß und Talg, da sie nicht mehr abfließen können. Im weiteren Verlauf bildet sich ein Abszess – eine Ansammlung von Eiter – in den betroffenen Bereichen. Dies führt zur Zerstörung des umliegenden Drüsengewebes, wobei sich sogenannte Fisteln entwickeln. Fisteln sind feine, verzweigte Gänge, die Eiter entweder in tiefere Gewebeschichten oder an die Hautoberfläche leiten können. Die Abszesse können sich jederzeit entleeren, wobei Talg, Eiter oder ein unangenehm riechendes Sekret austritt. Mit der Zeit entstehen zahlreiche Narben, die die früheren Entzündungsherde sichtbar machen.
Vorher / Nachher
FAQs
Akne inversa ist schwer zu behandeln. Wie bei vielen Erkrankungen gilt auch hier: Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen. In vielen Fällen kann Akne inversa medikamentös behandelt werden. Dazu zählen antiseptische Präparate wie Salben und Tinkturen zur lokalen Wundbehandlung. Häufig werden auch Antibiotika verschrieben, die gegen die bakterielle Infektion wirken und den Krankheitsverlauf deutlich lindern können. Wichtig ist, dass die Wirkstoffe gezielt auf die Art der Keime abgestimmt werden, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Bei schweren Verläufen kommen auch monoklonale Antikörper zum Einsatz. Der TNF-Hemmer Adalimumab wird biologisch hergestellt und hemmt die Entzündungsprozesse im Immunsystem.
Auch chirurgische Eingriffe sind bei Akne inversa nicht ausgeschlossen. Häufig müssen Abszesse unter sterilen Bedingungen geöffnet werden. Dabei wird der Eiter entfernt und die Wunde mit einer Antibiotikalösung gespült. In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung kann es erforderlich sein, betroffene Hautpartien operativ zu entfernen.
Inzwischen kommt auch die Lasertherapie als ergänzende Behandlungsmethode zum Einsatz. Sie kann sowohl zur gezielten Abtötung von Bakterien als auch zum Abtragen erkrankten Gewebes verwendet werden.
Unbehandelt kann Akne inversa zu schmerzhaften Entzündungen, Abszessen, Fistelgängen und Narbenbildung führen. Die chronische Erkrankung beeinträchtigt oft die Lebensqualität, da sie mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und psychischer Belastung einhergehen kann. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind daher besonders wichtig.